Die Anfänge
Autodesks Kernprogramm ist AutoCAD. Es wurde Anfang der 80er Jahre mit gerade einmal 16 Mitarbeitern entwickelt. 1982 kam Version 1.0 auf den Markt.
Zu dieser Zeit steckte AutoCAD noch in den Kinderschuhen, setzte aber konsequent auf DOS, was sich als glückliche Entscheidung herausstellte und den Weg zu den Massen ebnete. Zu dieser Zeit war dies aber alles andere als absehbar.
Schicksalsversion
Schritt für Schritt kamen weitere Funktionen dazu und erst mit der Version 13 löste man sich von DOS. Diese Version war eine Schicksalsversion für AutoCAD und damit für Autodesk. Zu viele große Neuerungen wurden auf einmal gewollt. Man wechselte von DOS zu Windows, führte ObjectARX ein und mit diesem viele neue Module und Wünsche. Diese Version wurde nicht planmäßig fertig. Man entschied sich auszuliefern, statt zu streichen und nachzubessern. Dies erwies sich als folgenschwerer Fehler. Die mindere Qualität und die zahlreichen Abstürze führten zum Verlust zahlreicher Anwender und Firmen, die zu anderen CAD-Systemen wechselten.
Wieder in der Spur
Für R14, intern Sedona genannt, sollte es anders werden. Zu 120 Entwicklern in San Raffael gesellten sich im 2ten Gebäudekomplex fast so viele Tester. Man errechnete aus den Umsatzverlusten mit AutoCAD und der bekannten Fehlerrate, dass jeder Crashfehler den Konzern 1 Mio $ kostete. Mehrere selbstentwickelte Testsysteme wurden eingeführt, eine Fehlerdatenbank dokumentierte alle Peinlichkeiten. Gleichzeitig ging Daugh, der letzte Mitbegründer des Unternehmens, in den Ruhestand.
R14 wurde ein Erfolg und mit R15 verabschiedete man sich offiziell von den Versionsnummern (außer intern) und veröffentlichte AutoCAD 2000.
Produktpalette
Heute ist das Programm AutoCAD nicht mehr das Zugpferd, wenn auch Unterbau für einige Vertikalprodukte, wie AutoCAD Architecture, AutoCAD Civil 3D u.a.
Regelmäßig werden Firmen aufgekauft, um die Produktpalette zu erweitern, wie dies bei Kinetix (3D Max), Visual Lisp, Revit und vielen anderen der Fall war. Aber auch, um Konkurrenz loszuwerden und um eigene Produkte besser im Markt zu platzieren. Ein Beispiel ist Kompass für die Versionsverwaltung, wo jetzt das schwächere Vault auch in Deutschland Einzug hielt.
Eine der letzten besseren Übernahmen war Revit. Zwar zog der Verkauf sehr langsam an, doch können Sie jetzt in der 3D-Modellierung ernsthaft Allplan von Nemetschek Konkurrenz machen.
Bei AutoCAD LT gibt es die sehr gute Alternative BricsCAD von Bricsys. Aber auch ZWCAD, MegaCAD und viele andere CAD-Systeme haben Ihren Platz im CAD-Markt und werden ihn hoffentlich noch lange halten.
Klare Linie fehlt
Wo geht der Weg hin? Momentan weiß man es nicht und es wird viel experimentiert. Eine klare Linie ist nicht zu erkennen. Autodesk lässt sich zu sehr von seinen Aktionären treiben. Mit Ihren letzten Lizenzmodellen verschreckte es Nutzer und Partner.
Unsere Erfahrung
Der Gründer der Cadida Software GmbH war an der Entwicklung von AutoCAD R14 und R15 in San Raffael und Alameda beteiligt. Das Testsystem Chameleon, ISM (Raster Image), True Color und der Renderer waren in seinem Verantwortungsbereich und er führte OMT, den Vorläufer von UML in die Firma ein. Mittlerweile ist dies ein CAD-System von vielen, für das Cadida entwickelt. Informieren Sie sich selbst, was wir heute machen.